veröffentlicht in der Fuldaer Zeitung am 17.10.2017
Freimaurer von 25 Logen haben sich auf Einladung der Fuldaer Freimaurer auf der Wasserkuppe und in Poppenhausen getroffen. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag des ehemaligen Ministers Christian Schwarz-Schilling.
Am 24. Juni 1717 trafen sich in London Vertreter von vier Freimaurerlogen und gründeten die Großloge von London und Westminster. Auf dieses Datum beziehen sich weltweit alle Freimaurer als die Geburtsstunde der Freimaurerei.
Die im Jahr 2010 in Fulda gegründete Freimaurerloge "Zum Frieden - la Paix" nahm dieses 300. Jubiläum zum Anlass, sich ihrer freimaurerischen Werte zu versichern. An der Feier in der Kuppel des Radoms waren Vertreter von 25 Logen beteiligt, darunter eine aus Brüssel und eine aus St. Gallen.
Der ehemalige Bundesminister Christian Schwarz-Schilling, Streitschlichter in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und in Mazedonien und später Sonderbeauftragter der EU in Bosnien-Herzegowina, referierte über seine Erfahrungen auf dem Balkan. Entscheidend für ihn war, dass Europa zu spät eingegriffen und über lange Zeit entsetzliche Menschenrechtsverletzungen zugelassen habe: "Auch wenn man keinen Krieg führt, kann man schuldig werden." Frieden um jeden Preis seine keine Voraussetzung, Frieden zu gewinnen, sagte er. In seiner Rede ging Schwarz-Schilling auch auf die gegenwärtige internationale Krise ein. Mit Verweis auf die Vereinigten Staaten merkte er an, dass eine Politik, die nur auf die Interessen des eigenen Landes ausgerichtet sei, am Ende auch das eigene Land schwäche.
Der in Poppenhausen lebende Musiker Jan Polivka sorgte für die musikalische Umrahmung.