"Zum Frieden - la Paix" - nach 200 Jahren wieder Gründung einer Freimaurerloge


veröffentlicht am 29.09.2010 in Osthessen News

 

Am 1. Oktober 1810 wurde in Fulda eine Freimaurerloge gegründet , die von der Großloge in Paris eine Constitution erhielt. Mitglieder waren vor allem führenden Männer der Verwaltung und des Militärs - unter ihnen auch einige Adelige. Ein Mitgliederverzeichnis aus dem Jahr 1812 weist 35 Mitglieder aus, die als Spitzen der Gesellschaft gesehen werden dürfen. Diese Loge hat wenigstens bis zu einem anzunehmenden Verbot im Jahr 1816 durch den antiliberalen hessischen Kurfürsten bestanden. Die Geschichte dieser Loge ist angesichts einer schwierigen Quellenlage noch zu schreiben.

 

Nun wird am Sonntag, 3. Oktober nach genau 200 Jahren in Fulda wieder eine Loge gegründet, die den Namen Zum Frieden - la Paix führen wird. Fünfzehn Freimaurer, die alle einen Bezug zu Fulda haben, werden von dem Großmeister der Großloge der Alten freien und angenommenen Maurer von Deutschland, Axel Pohlmann, als Mitglieder dieser neuen Loge eingesetzt. Die Feier wird veranstaltet im Audienzsaal des Schlosses Fasanerie in Eichenzell.

 

Freimaurer verstehen sich nach eigenen Angaben als ein "Bund von Männern, die der Humanität verpflichtet sind". Ihre Rituale orientieren sich an den mittelalterlichen Bauhütten, die seit dem Jahr 1717, als in England die erste Großloge gegründet wurde, weitgehend unverändert angewandt werden. "Unsere Gemeinschaften sind demokratisch verfasst und stehen durch ihr Bekenntnis zur Toleranz allen Religionen offen" erklärte ein Sprecher. Auch durch den Austausch in geselliger Runde profitierten Feimaurer als Angehörige verschiedener Berufe und aus unterschiedlichen Schichten voneinander. Daneben stünde ihnen der Zugang "zu allen Logen weltweit" offen.